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DIDAKTISCHER TECHNISCHER RATGEBER FÜR DIE ARBEIT MIT DEN ECOS-BABELS DVDs

(Datum: 13. September 2005)

1. Einführung

Die von Ecos für Babels erstellten DVDs sind das Ergebnis einer Teamarbeit im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts für Übersetzung und Dolmetschen der Universität Granada ab Ende der 1990er Jahre, die allerdings vor allem ab 2002 verstärkt durchgeführt wurde. Sie ist Teil eines Projektes zur Methodik bei der Ausbildung von Dolmetschern, das auf der Nutzung audiovisueller Aufnahmen beruht, deren Hauptziel die größtmögliche Annäherung der Vermittlung und Ausbildung des Dolmetschens an die in der Dolmetschkabine professioneller Dolmetscher wirklich ablaufenden Prozesse ist. Dolmetscher sind tagtäglich mit Sprechern unterschiedlicher Akzente (Muttersprachler und Nicht-Muttersprachler) konfrontiert, die mit sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit sprechen (zwischen 80 und 200 Wörter pro Minute), mit unterschiedlichen Formen der Vortragsweise, Improvisation oder des Vortragens ihrer Interventionen in ebenfalls sehr unterschiedlichen Kommunikationssituationen und -kontexten (nach der Einteilung des Professors für Dolmetschen an der Universität Wien Franz Pöchhacker sind diese wissenschaftliche Kongresse, thematische Foren, Pressekonferenzen, Versammlungen internationaler Gremien, Konferenzen mit Expertengästen, Arbeits- oder Verhandlungssitzungen und Seminare).

Ziel dieser Lernmethode und der pädagogischen Forschungsreihe zum Thema Dolmetschen ist demgemäß, die zukünftigen Dolmetscher an diese sehr große Vielfalt der gesprochenen Sprache und der Kommunikationssituationen zu gewöhnen, um so weit wie möglich zu verhindern, dass die professionellen Dolmetscher in der Ausübung ihrer Tätigkeit auf Schwierigkeiten stoßen, die die Gefahr des beständigen Suchens nach improvisierten Antworten auf unerwartete Arbeitssituationen birgt. Zu diesem Zweck wurden Videos aufgenommen, die einerseits aus dem Satellitenfernsehen (EbS-Kanal der EU) stammen, und andererseits mittels Digitalkamera bei lokalen Konferenzen, die in Granada stattfanden, oder auf den Sozialforen aufgezeichnet wurden.

Die Organisation ECOS, Übersetzer und Dolmetscher aus Solidarität, hat im Rahmen ihrer Arbeit bei und für Babels diese Methode angewendet und die Aufzeichnungen des III. Weltsozialforums (Porto Alegre im Januar 2003) und des II. Europäischen Sozialforums (Paris im November 2003) sowie außerdem einige der in Granada abgehaltenen thematischen Konferenzen und solcher mit ähnlichen Rednern auf den Sozialforen und einigen Pressekonferenzen des Europaparlamentes, die nach dem gleichen Kriterium ausgewählt wurden, auf zwei DVDs zusammengestellt. Das Sprachangebot ist leider noch ziemlich begrenzt; wir verfügen zurzeit nur über Reden auf Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch, wobei von letzterem nur einige Transkriptionen vorhanden sind. Es geht darum, dass die Freiwilligen von Babels ein Material an die Hand bekommen, mit dem die technischen Fähigkeiten überprüft werden können (für die, die zwar eine spezielle Dolmetscherausbildung durchlaufen haben, aber mit den gewöhnlich behandelten Themen oder Schwerpunkten auf den Sozialforen nicht vertraut sind, die sich von denen der „einzigen Denkweise“, mit der man uns seitens der Massenmedien und Schulungseinrichtungen bombardiert, sehr unterscheiden).

Uns ist klar, dass die Arbeit mit den mehr als 20 Stunden umfassenden Aufzeichnungen dieser beiden DVDs, die den Anfang dieser selbstgestellten Aufgabe (wir versprechen für die Zukunft weitere) markieren, und ihrer entsprechenden Transkriptionen weder eine reguläre Dolmetscherausbildung noch eine langjährige aktive gesellschaftliche Teilnahme in diesem Bereich ersetzen können, aber wir hoffen, dass sie ein nützliches Instrumentarium für die Einführung in beide Bereiche bilden, wohlwissend, dass das Profil der/des freiwilligen professionellen Dolmetscherin/s und ein langjähriges gesellschaftliches Engagement nicht so häufig anzutreffen ist, wie nötig wäre, um die Arbeitsanforderungen bei Babels abzudecken, und wir sind uns letztendlich auch der Tatsache bewusst, dass alles erlernbar ist: Sowohl, kritische/r und solidarische/r Bürger/in zu sein als auch das Simultandolmetschen in der Kabine. Da die Vermittlung in den entsprechenden Ausbildungseinrichtungen diesen beiden Seiten nicht genügend Aufmerksamkeit entgegenbringt, muss also jemand damit beginnen, dies zu tun.

2. Technischer Ratgeber

2.1 Aufnahme- und Komprimierungsformate

Die auf den beiden DVDs, III. WSF und didaktische DVD II, enthaltenen Aufzeichnungen wurden größtenteils mit Digitalkameras aufgenommen. Sie wurden nachträglich gespeichert und komprimiert, um auf der DVD so wenig wie möglich Raum zu beanspruchen. Gleichzeitig aber wurde versucht, Mindestanforderungen in der Bild- (DivX, 800 kbps) und Tonqualität (MP3, 56 kbps bis 22 kHz) einzuhalten. Mit diesen Komprimierungsformaten (ca. 6,2 Mb/min.) können auf jeder DVD (4,5 GB) Videos von ungefähr 12 Stunden Länge aufgezeichnet werden, was dem entspricht, was auf 7 CDs (bei ca. 1,4 h pro CD) aufgenommen werden könnte. Um sie abzuspielen, genügt der DVD-Abspieler eines Computers. Falls dieser nicht vorhanden ist, können die gleichen Videoaufzeichnungen auf CD aufgenommen und dann auf der Festplatte des Computers gespeichert werden. In diesem Fall ist es empfehlenswert, vorher abzusichern, dass auf der Festplatte genügend Speicherkapazität zur Verfügung steht.

2.2 Bild- und Tonqualität

Der Ton wurde mit verschiedenen Methoden aufgenommen, die den jeweiligen Umständen angepasst wurden. Obwohl die „Kameramänner“ keine professionellen Techniker waren, wurde versucht, eine so hohe Bild- ,und insbesondere Tonqualität, wie nur möglich, zu erzielen, um die Übungsbedingungen mit denen der Wirklichkeit vergleichbar zu gestalten. Trotzdem werden die, die mit den Videos arbeiten, feststellen können, dass dieses Ziel nicht immer mit dem gewünschten Erfolg erreicht wurde. Wir müssen deshalb vorab darauf hinweisen, dass wir wissen, dass ein Teil der Aufnahmen für Übungen im Simultandolmetschen nicht geeignet sind. Wir haben sie aber trotzdem aus folgenden Gründen auf die DVDs gespeichert:
 a) Die Ton- oder Bildprobleme betreffen nur einen Teil einer bestimmten Rede oder eines bestimmten Kolloquiums und stellen kein Hindernis für die Arbeit mit dem restlichen Teil dar, wobei für die Teile von unzulänglicher Qualität die entsprechende Transkription (Word) zu Hilfe genommen werden kann.
 b) Auch wenn die Probleme die gesamte Rede oder das gesamte Kolloquium betreffen, die bis an den Punkt reichen, an dem von einem Einsatz für Dolmetschübungen abzuraten ist, sind sie für den Einsatz als „Parallelreden“ (solchen, die der Vorbereitung auf das Dolmetschen ähnlicher Reden dienen) von ausreichendem Interesse und, um sie auch für eine Nutzung bereitzuhalten, die in engem Zusammenhang mit der thematisch-terminologischen Vorbereitung oder mit Übersetzungen vom Blatt auf der Grundlage der entsprechenden Transkriptionen erfolgen kann.
Im Bereich „Bemerkungen“ der Datenbank, die auf der ersten DVD (III WSF, siehe 3.1) erscheinen, und bei den Transkriptionen werden Hinweise auf die Mängel in der Tonqualität gegeben, die gelesen werden sollten, bevor eine Rede zur Übung eingesetzt wird.

2.3 Wie kann man die Videos abspielen

Die erste DVD beinhaltet das Ausführungsprogramm DivX Pro5GainBundle, welches gratis im Internet erhältlich ist. Zum Abspielen der Videoclips muss dieses Programm oder eine aktuellere Version auf der Festplatte installiert sein. Danach kann sowohl das normale Abspielprogramm des Betriebssystems Windows (Windows Media Player, welches man für gewöhnliche Musik-CDs verwendet) oder dem DivX, der auf dem Desktop des PC nach der Installation als DivX Player 2.0. Alpha erscheinen müsste. Nach dem Start mit einem der beiden Programme (wir haben es nicht persönlich für den Mac getestet, aber es funktioniert auch mit dessen Videoabspielprogramm) kann man die Clips wie folgt abspielen:
 a) DivX Player 2.0. Alpha: oben links existiert ein Icon. Bei Anklicken, erscheint ein Menü mit der Option „Open“. Von da an …
 b) Windows Media Player (Version Windows XP): In “Datei” auf “Öffnen” gehen und wie in a) fortfahren.
 c) Vom Explorer („Arbeitsplatz“) aus: den Clip in seinem Ordner suchen und dann mit der rechten Maustaste anklicken. Es erscheinen u. a. die Optionen „Wiedergabe“, „Öffnen“ und „Öffnen mit“. Beim Anklicken der Option „Wiedergabe“ oder „Öffnen“ startet das Programm, das als Standardprogramm eingestellt wurde. Bei Anklicken der Option „Öffnen mit“ erscheint eine Liste mit den Multimedia-Player, die auf dem PC installiert sind und aus der man auswählen kann.

Die Multimedia-Player haben Anweisungen für die Wiedergabe (play), zum Anhalten (Pause oder Stop) und eine Anzeige, die es ermöglicht den Beginn der Wiedergabe zu wählen, sowie einen Zeitmesser, der angibt in welcher Minute und Sekunde des Clips man sich befindet. Des Weiteren kann die Lautstärke der Wiedergabe geregelt werden. Die letzten Versionen des Windows Media Player sind mit einem Equalizer ausgestattet, der im Normalfall nicht benötigt wird, aber nützlich sein kann, wenn es zu Klangstörungen bei den Aufnahmen kommt (z.B.: bei zu niedriger Lautstärke kann man den Mittenregler anheben – im Fall der Rede von Ignacio Ramonet beim FSM).

Im Allgemeinen wurde ein Videoclip (Datei) unabhängig für jede „lange“ Rede (5-30 min) oder Abschnitt des Kolloquiums aufgenommen. Die Clips sind leicht zu unterscheiden, da sie den Namen des Redners tragen. Zur Erleichterung der Transkription und Reproduktion wurden die langen Konferenzen in mehrere Clips, meist nicht länger als 30 min, unterteilt.

Um das Dolmetschen zu üben, wird empfohlen Kopfhörer zu benutzen (an den Lautsprecherausgang des PC angeschlossen oder an die eigenen Lautsprecher) und die Verdolmetschung mit einem analogen Aufnahmegerät (Kassette) oder wenn vorhanden einem Audio-Aufnahmeprogramm direkt auf dem PC aufzunehmen. Außer den Lautstärkereglern der Multimedia-Player können auch die computereigenen, wenn nötig, genutzt werden (Doppelklick auf den Ikon des Megaphons in der Windows Taskleiste). Der Lautstärkeregler des PC verfügt über einen Balanceregler, der es ermöglicht nur auf einem Kanal zu hören (rechts oder links), für den Fall, dass der andere Störungen aufweist [z.B.: der Clip von Arcadi Oliveres auf der DVD didáctico II, (Didaktik II)]

3. Didaktischer Leitfaden

3.1. Die Datenbank Marius

Um die Aufnahmen nach Schwierigkeitsstufen einzuordnen hat man die Datenbank Marius erstellt, anhand des Programms Access von Microsoft Office (wir bedauern so viele Produkte von Bill Gates zu erwähnen, aber bis dato war es uns noch nicht möglich seinem Quasi-Monopol zu entfliehen). Auf der DVD FSM 03 gibt es einen Abschnitt (Anfrage) dieser Datenbank. Einfach auf die Datei “FSM POA 03” doppelklicken und dann auf “III-FSM-03” um sie zu öffnen. In dieser Datenbank findet ihr die folgenden Informationen über jeden Vortrag oder Intervention: Referenz des Ordners, in dem er sich befindet, Titel oder Beschreibung des kommunikativen Ereignisses (Konferenz, Seminar, Diskussionsrunde, Pressekonferenz, etc.) zu dem es gehört, sowie Name des Redners, Kondition des Redners (in welchen Umständen er agiert, z.B. als Repräsentant einer sozialen Organisation, Professor, Assistent bei einer Konferenz…), Sprache (es werden die offiziellen EU-Abk. verwendet: EN=Englisch, FR=Französisch, ES=Spanisch, PT=Portugiesisch), Ausbildungsphase für die es empfohlen wird (im Falle einer simultanen Verdolmetschung –is- unterscheidet man is Einsteiger/Anfänger, is Mittel, is Fortgeschritten und is mit Text, neben der Übersetzung vom Blatt), Datum, Dauer, Wortzahl, Geschwindigkeit (Wörter pro Minute), Thema, Fachlichkeitsgrad, Schwierigkeitsgrad, Akzent des Redners, Diskursstyp (spontan oder abgelesen) und Beobachtungen. In letzterem fließen klangliche Einflüsse mit ein oder Einflüsse anderer Art, die man berücksichtigen muss bevor man sich der jeweiligen Rede annimmt. Von der Datenbank des FSM III in Porto Alegre erhält man Zugang auf die wörtlichen Transkriptionen der Reden. Dafür in dem Feld „überprüfte Transkription“ einfach auf das Textfeld mit der Bezeichnung „Microsoft Word“ und es wird das entsprechende Dokument geöffnet.

Es ist wichtig, der Einteilung der Schwierigkeit der Übungen einzuhalten, besonders wenn man nicht mit den Techniken des Dolmetschen und/oder den Themen der Sozialforen vertraut ist. Die Vortragsgeschwindigkeit, die am Anfang jeder Transkription der Reden oder Interventionen steht, ist nicht die einzige Schwierigkeit und auch nicht immer die wichtigste (es fließen auch der Fachlichkeitsgrad, Akzent, sprachliche Ebene, syntaktische Komplexität, die Betonung, mehr oder weniger emphatisch oder natürlich, abgelesene Texte, die eigenen Kenntnisse des Inhaltes, der mögliche Einsatz von Humor und Ironie, u.a. mit ein), dennoch ist sie gut als Orientierung, da sie dem Dolmetscher die zu verdolmetschenden Einheiten pro Zeitabschnitt angibt. Folgendes Kriterium wird angewandt:
 90-120 Worte/min: Schwierigkeit - gering
 120-150 W/min: Schwierigkeit - mittel
 über 150 W/min: Schwierigkeit – hoch

Manchmal kann eine zu langsam vorgetragene Rede (weniger als 90 W/min) eine größere Schwierigkeit bedeuten, da der Dolmetscher mehr abspeichern muss, wie bei den Konkordanzen Subjekt/Verb zum Beispiel.

3.2. Die Transkripte

Die Videos sind in Ordner eingeteilt, die der jeweiligen Sitzung, in der die Rede gehalten wurde entsprechen. Vor den Namen der Clips steht eine Nummer, welche die chronologische Reihenfolge jeder Intervention angibt. Außerdem hat jeder Video-Ordner einen Unterordner mit Texten. Neben den Transkriptionen – eine Datei pro eigenständige Intervention – gibt es Komplementärtexte, die helfen sollen, die Texte in den Kontext einzuordnen und eine thematische/terminologische Vorbereitung vor der Arbeit mit den Texten geben sollen, besonders nützlich, wenn man das Thema nicht beherrscht.

Die Transkriptionen spiegeln wortwörtlich das Gesagte des Redners wider. Die einzuhaltenden Transkriptions-Kriterien sind folgende:
 a) Reflektion der vom Dolmetscher in der Kabine zu verarbeitenden Gesamtheit, einschließlich „falscher Anfänge“ (Phrasen oder Syntagmen, die nicht enden wollen) oder lexikalischer oder grammatikalischer Inkohärenz, die vom Redner aus dem spontanen Charakter der Rede geschuldet sind. In beiden Fällen ist das entsprechende Fragment in Kursivschrift, so, dass jemand, der die Transkription ließt unterscheiden kann, was der Redner wirklich sagen wollte und damit niemand immer als für die Sprache korrekt ansieht, was in den Texten steht.
 b) Weglassen der Redeelemente, die keine zusätzlich zu verarbeitende Information für den Dolmetscher darstellen. Somit werden Worte oder Teile eines vom Redner wiederholten Satzes nicht wiedergegeben, es sei denn der Wiederholung liegt eine emphatische Absicht zugrunde und auch nicht Klangpausen, außer sie sind lang, wobei diese durch drei Punkte (ohne Leerzeichen) nach dem Wort vor der Pause angedeutet werden.

Folgende Farbcodes werden zur Erleichterung der Arbeit mit dem Transkript verwendet:

 Fachterminus des/der thematischen Hauptbereiches/-e der Rede, unabhängig davon, ob sie Übertragungsschwierigkeiten darstellen oder nicht.
 Fachterminus, der nicht zum thematischen Hauptbereich gehört
 Worte/Ausdrücke mit seltenem Gebrauch die, obwohl sie keine Fachtermini sind, Übertragungsprobleme in die Zielsprache bieten können
 Teile der Aufnahme von mangelhaftem Klang
 Eigennamen von Personen oder Einrichtungen
 falscher Beginn oder unkorrekter Gebrauch der Sprache
 Worte oder Fragmente, deren Transkription zweifelhaft ist: Klangprobleme, Eigennamen, deren Ortographie nicht festgestellt werden konnte, etc.

Besonders bei den Themen, mit denen man nicht vertraut ist, ist es ratsam einen Blick auf die in der Transkription farblich hervorgehobenen lexikalischen oder fraseologischen Schwierigkeiten und sie vor Beginn der Verdolmetschung zu lösen.

Die Fußnoten in den Transkriptionen helfen bei der Lösung einiger der häufigsten Schwierigkeiten der Texte. Normalerweise beinhaltet sie nur eine einsprachige aus elektronischen Wörterbüchern, Lexika, Webseiten etc. bezogene Definition des Terminus, sowie Anwendungsbeispiele. Somit wahrt die Erklärung ihren Nutzen, unabhängig der Zielsprache. Zudem kann ein und dieselbe lexikalische Schwierigkeit mehrere gültige Lösungen haben, die es zu entdecken gilt.

3.3 Autokorrektur

Es ist angebracht die Aufnahmen der eigenen Übungen zweimal anzuhören. Beim ersten Mal fällt die Konzentration auf den allgemeinen Eindruck, den ein möglicher Zuhörer von der Verdolmetschung gewinnen könnte (Betonung, Flüssigkeit, Stimme, Sicherheit, Aussprache). Beim zweiten Mal wird die Transkription des Originals mit einbezogen, am besten ausgedruckt. Um Anmerkungen besser festzuhalten sollten die Texte den 1,5-fachen Zeilenabstand haben. Es empfiehlt sich über dem Original die Sinnesabweichungen und Ausdrucksfehler in der Zielsprache anzumerken. Die Transkription kann auch dazu genutzt werden, jegliche Wörter oder Ausdrücke in Wörterbüchern oder im Internet, deren Bedeutung und/oder Entsprechung Schwierigkeiten oder Zweifel hervorrufen. Auf diese Weise wird der Lexikwortschatz erweitert und Entsprechungen automatisiert. Dies ist sehr wichtig für das Dolmetschen, da man in der Kabine nicht die Zeit hat, das was man nicht weiß, nachzuschlagen.

Zur Auswertung der Übung können die folgenden Zeichen am Rande der Transkription angemerkt werden:

 a) Aussagefehler (der Schwere nach absteigend)
— G.A.: gegenteilige Aussage: wenn das Gegenteil des Originals gesagt wurde
— O.S.: “Ohne Sinn”: wenn etwas gesagt wurde, das keinen Sinn ergibt (am Rande des Originals)
— F.A.: Falsche Aussage: wenn die ursprüngliche Aussage geändert wurde (aber nicht das Gegenteil)
— Ausl/W: Auslassung eines Wortes, Satzes oder Teilsatzes mit relevanter Information
— Ziff: Änderung einer Zahl
— G¬¬sch: Verwendung des falschen Geschlechtes gegenüber dem Original (männlich und weiblich vertauscht oder umgekehrt)
— Nr: Verwendung einer falschen Anzahl (Singular für Plural o umgekehrt)

b) Ausdrucksfehler
— S/TS.: Ausdrucksfehler, der mehr als ein Wort betrifft (Satz oder Teilsatz; der Sinn wird zwar nicht verändert, aber auch nicht der am idiomatisch besten geeignete Ausdruck für einen bestimmten Kontext verwendet)
— LEX.: Ausdrucksfehler, der ein bestimmtes Fachwort oder ein allgemein gebräuchliches Word betrifft (mit demselben Kriterium wie unter “S/TS.”)

Jede einzelne dieser Fehlersorten kann einen größeren oder geringeren Schweregrad bzgl. der Abweichungsgröße in der Aussage und deren Resonanz in der Gesamtheit der Rede in ihrem Kontext darstellen. Groß- oder Kleinbuchstaben bei den Abkürzungen der Fehler (z.B.: G.A/g.a.), Unterstreichungen usw. können zur Unterscheidung der Wichtigkeit genutzt werden.

Als Motivation, dass nicht alles Fehler werden kann ein !. am Rande notiert werden, um eine gelungen Lösung eines Dolmetschproblems hervorzuheben.

 
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